EMBEDDED SYSTEMS ENGINEERING REPORT 43

Systems und Software Architektur — Teil 1

Voraussetzung für effizientes Engineering komplexer Systeme.

Systems und Software Architektur — Part 1

Funktion verhält sich zur Architektur wie Mikrobe zu Milieu

Nach Robert C. Martin(1) kann Software unterteilt werden in Funktion und Architektur. Aber was genau ist Architektur? Oder anders gefragt, was soll Architektur bewirken?

Die Aufteilung des Gesamtsystems in Komponenten mit dem Ziel der Wiederverwendung ist ein häufiger Aspekt. Komponenten sind immer eingebettet in ein Gesamtsystem und damit in einen Kontext. Innerhalb dieses Kontextes müssen die Komponenten mit Betriebsmitteln versorgt werden, wie Energie, mechanischer Stabilität, aber auch Wärmeableitung. Die Bereitstellung dieser Ressourcen ist ein weiteres wichtiges Merkmal der Architektur. Bezogen auf Software ermöglicht die Architektur auch die Bereitstellung von Ressourcen, wie Rechenleistung und Speicher. Der Scheduling Mechanismus sorgt dafür, dass jede Komponente (in diesem Fall ein Task) ausreichend Laufzeit von der CPU zugewiesen bekommt, eine Voraussetzung für zeitlich deterministisches Verhalten der darin enthaltenen Funktion.

Die Absicherung einer ausreichenden Energieversorgung, Ableitung von Wärme, Anordnung und mechanische Stabilität einzelner Komponenten im Gesamtsystem … das sind die Aufgaben, die die Architektur unter anderem auch für das richtige Funktionieren des Gesamtsystems gewährleisten muss.

In diesem Sinn habe ich die These aufgestellt ‚Funktion verhält sich zur Architektur wie Mikrobe zu Milieu‘, die ich in dieser Ausgabe des ESER näher erläutern werde.

 

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