Finden statt Suchen – ein Artefakt-basierter Approach zum Management von Engineeringdaten

By Renate Stuecka | 14/06/2023 | Reading time: 2 min

Teil 2: Präziser Zugriff auf das gewünschte Artefakt - direkt und granular

Artefakt-basierter Approach zum Management von Engineering-Daten

Es braucht eine modernere Sichtweise auf die Speicherung von Engineeringdaten: einzeln identifizierbare Informationselemente (Artefakte), die sowohl in einem phasenbezogenen (horizontalen) als auch in einem phasenübergreifenden (vertikalen) Kontext dargestellt werden können. Wenn diese Artefakte über eine UID (Unique Identifier) einzeln referenzierbar sind, lassen sich Artefakte aus verschiedenen Phasen zu Wirkketten verknüpfen, die Einsichten zu vielen typischen Fragen liefern.
Dazu zählen z.B.

  • Welche Artefakte entlang des Lifecycle implementieren eine bestimmte Funktion?
  • Wie wird eine bestimmte Eigenschaft getestet und welches Ergebnis ist gewünscht? Welches ist das tatsächliche Ergebnis?
  • Welche Engineering-Elemente sind von einem beim Test aufgetretenen Fehler betroffen?
  • Wenn sich diese Anforderung ändert, welche Auswirkungen hat das im weiteren Verlauf des Lifecycle?

Moderne Entwicklungswerkzeuge sind oft bereits in der Lage, Artefakte einzeln referenzierbar zu speichern und über standardisierte Schnittstellen wie z.B. OSLC für Anwender anderer Werkzeuge sichtbar zu machen. Der OSLC Standard (Open Services for Lifecycle Collaboration) erlaubt die Verlinkung und den Zugriff auf Artefakte in einem anderen Tool ohne Anlegen von Kopien und ohne Wechsel des Tools. Die Abbildung zeigt beispielhaft, wie so eine Verkettung aussehen kann und wie ein Artefakt aus einem anderen Tool, in diesem Fall ein Bremsensensor, angezeigt werden:

Verkettung Artefakt aus anderem Tool

Eine Artefakt-basierte Herangehensweise zur Speicherung und Verwaltung von Engineeringdaten ist gekennzeichnet durch diese Eigenschaften:

  • Entwicklungsartefakte sind auch außerhalb ihrer „heimatlichen“ Autorentools für Anwender anderer Autorentools sichtbar und zugreifbar.
  • Einzelne granulare Artefakte können über den ganzen Lifecycle mittels ihrer UID individuell identifiziert und verknüpft werden.

Damit sind die beiden wesentlichen Voraussetzungen für die Realisierung des Digital Thread im Engineering erfüllt. Der Digital Thread verknüpft als roter Faden Artefakte über die Grenzen von Domänen und Tools hinweg. Mit Hilfe des Digital Thread setzen wir aufeinander aufbauende Assets in einen logischen Zusammenhang und schaffen Transparenz über den Projektfortschritt und die Abdeckung von Anforderungen in jeder geforderten Granularität. Zudem wird bei der Entwicklung von sicherheitskritischen Systemen der lückenlose Nachweis zertifizierungsrelevanter Eigenschaften über den gesamten Entstehungsprozess ermöglicht. Je nach Art des zu entwickelnden Produktes können dazu auch die Umsetzung in der Konstruktion, Fertigungsanweisungen, Lieferantenmanagement und Rückmeldungen zu Vorkommnissen bei Kunden gehören.

Weiterführende Informationen zur Artefakt-basierten Speicherung von Entwicklungsdaten finden Sie in unserem Embedded Software Engineering Report #42 „Von Dokumenten zu Linked Data – Voraussetzung zum effizienten Engineering von komplexen Systemen“.

Renate Stuecka

Renate Stuecka is a Consultant at SodiusWillert. Prior to joining SodiusWillert, Renate held various management positions in marketing and product marketing with a focus on advanced engineering tools for more than 20 years. Earlier, Renate had specialized in communication systems and led product management and software development teams in that industry. Renate has a Master of Science degree in Computer Science from Technical University Dortmund, Germany.

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