MESCONF 2023 - Rückblick

By Renate Stuecka | 24/08/2023 | Reading time: 3 min

Es war wie jedes Jahr eine großartige Veranstaltung, und es hat sich auch in diesem Jahr wieder gezeigt, wie sehr Inhalte und Format der MESCONF von allen Teilnehmern geschätzt werden. Die vielfältigen Möglichkeiten für die Teilnehmer, sich einzubringen mit Erfahrungen, Fragen, Meinungen und Ideen, wurden auch dieses Jahr wieder ausgiebig genutzt. Gerade diese Interaktion unter den Experten und der kreative, ergebnisoffene Austausch ermöglichen die interessantesten Diskussionen. Nachfolgend einige Themen, die in den Open Space Sessions diskutiert wurden:

KI im Systems Engineering?

Unter anderem diskutierten die Teilnehmer darüber, ob jenseits des aktuellen Hypes um das Potenzial von KI sinnvolle Anwendungsfälle identifiziert werden können für den Einsatz von KI in MBSE Projekten (MBSE – Model Based Systems Engineering). Bei der Open Space Session „Wie kann KI in Produktentwicklung und MBSE helfen? Was muss eine KI können, um eine Killer App für MBSE zu sein?“ wurden ganz konkrete Vorschläge beleuchtet. Der größte Bedarf wurde bei der Unterstützung von Compliance gesehen: beim Erstellen der erforderlichen Nachweise oder beim Aufspüren von Implementierungslücken.

Als potenziell sehr hilfreich wurde auch KI Support bei der Umsetzung von menschlicher Sprache in eine formale Notation wie SysML oder UML gesehen, analog zum Copilot von gitHub für die Softwareentwicklung. Idealerweise könnte ein solcher „Copilot für MBSE“ aus dem „Modellierungswissen der Welt“ schöpfen, um die System-Architekten zu unterstützen. Aber auch ohne dieses umfassende Training kann ein solcher Copilot hilfreich sein für Unternehmen mit einer hohen Wiederverwendungsquote.

Support bei der konkreten Arbeit mit Modellen war ein weiterer hoch priorisierter Anwendungsbereich für KI im MBSE. Dabei sahen die Teilnehmer insbesondere die Optimierung von Modellen, z.B. bzgl. Timing, oder die Vervollständigung von Modellen als sinnvolle Unterstützung an.

Austausch zwischen Hersteller und Zulieferer

In dieser Open Space Session sprachen die Teilnehmer darüber, wie Entwicklungsdaten zwischen Hersteller und Zulieferer ausgetauscht werden sollten. Die weit verbreitete Herangehensweise der Übermittlung mit Hilfe von Dokumenten, bzw. textueller Information, birgt eine Reihe von Risiken. Informationen können falsch verstanden werden, unvollständig sein, oder Redundanz oder gar Widersprüche enthalten.

Unter den Teilnehmern herrschte Konsens, dass die Nutzung einer formalen Notation wie SysML oder UML zur Beschreibung der auszutauschenden Informationen empfehlenswert ist. Einer der wichtigsten Vorteile einer formalen Notation ist die Eindeutigkeit: es gibt keinen Spielraum für Interpretationen oder Missverständnisse. Diese Eindeutigkeit ist zudem die Voraussetzung für eine automatisierte weitere Verarbeitung der empfangenen Daten, wodurch weitere Fehlerquellen vermieden werden.

Was fehlt, damit ich modellieren kann?

Eine sehr gute Frage, mit der sich die Teilnehmer in einer weiteren Open Space Session auseinandersetzten. Grundsätzlich und theoretisch liegen die Vorteile einer modell-basierten Herangehensweise an die System- und Softwareentwicklung auf der Hand: Eindeutigkeit der Beschreibung, keine Divergenz zwischen System und Dokumentation, Wiederverwendbarkeit, Tests und Validierung frühzeitig im Prozess, um nur einige zu nennen.

Warum also stehen viele Entwicklungsorganisationen der Modellierung eher skeptisch gegenüber? Eine Ursache identifizierten die Teilnehmer dieser Session in der oft unzureichenden Unterstützung für spezifische Anwendungsbereiche. Und sie entwickelten Ideen, was konkret helfen könnte. Ein mächtiger Erweiterungsmechanismus sind Profile, die einfach in ein Modellierungstool geladen werden können und die Arbeit signifikant erleichtern können. Spezialisierte Profile für bestimmte Anwendungsbereiche oder Domänen, mit den dort üblichen Begriffen könnten die Modellierung intuitiver und einfacher machen, und so auch die Akzeptanz der Experten erhöhen.

Zu guter Letzt

Die MESCONF wurde von allen Teilnehmern auch in diesem Jahr wieder als besonders wichtige Veranstaltung und einzigartige Plattform für die Modellierungs-Community geschätzt. Die Planungen für die MESCONF 2024 laufen bereits an. Hier finden Sie alle relevanten Informationen, jederzeit aktuell. Sprechen Sie die Organisatoren oder uns an, falls Sie weitere Fragen haben oder sich aktiv mit einem Vortrag oder einer Open Space Session beteiligen möchten.

Renate Stuecka

Renate Stuecka is a Consultant at SodiusWillert. Prior to joining SodiusWillert, Renate held various management positions in marketing and product marketing with a focus on advanced engineering tools for more than 20 years. Earlier, Renate had specialized in communication systems and led product management and software development teams in that industry. Renate has a Master of Science degree in Computer Science from Technical University Dortmund, Germany.

Leave us your comment

Most read articles

Subscribe to our blog

Watch the product demo

OSLC Connect for Jira: integrate Jira with IBM Engineering Lifecycle Management.

Icon_OSLC Connect for Jira_color_144*144px_SodiusWillert_2020_RVB

 

OSLC Connect for Jira leverages Open Services for Lifecycle Collaboration (OSLC) technology to collaboratively allow linking across design and implementation teams and better manage requirements and compliance.